Kürzlich hatte ich Gelegenheit bei einem internationalen IT-Dienstleister mit dem Marketing-Manager zu sprechen. Und über seine Motivation, über ein semantisches System die Anzeige seiner Portalinhalte zu steuern. Er ist mit seinem Team dafür verantwortlich, ein Geschäftskundenportal redaktionell zu betreuen. Und über dieses Portal ein sehr umfassendes Portfolio an Produkten und Dienstleistungen für seine Zielkunden einfach und nachvollziehbar darzustellen.
Spannend war es zu erfahren, welche gewaltige Arbeit eigentlich dahinter liegt, nicht nur einzelne Beiträge zu verfassen, geeignete Bilder dazu aufzubereiten usw. – sondern vor allem den Auftritt permanent an aktuelle Trends und sich ändernde Interessen der Zielgruppen anzupassen.
Man stelle sich mal vor: das Portal hat ungefähr 2000 Seiten, jede von diesen aufgeteilt in so zwischen 5 und 10 Content-Blöcke. Macht zusammen also über 10.000 Inhalte. Diese Inhalte gilt es nun möglichst passend zusammenzustellen, sprich mit dem Wissen, welche Inhalte wie und warum sie zusammengehören und in welcher Abfolge sie dem geneigten Leser im Internet besonders ansprechen können, sie auf den jeweiligen Seiten miteinander zu kombinieren und in eine ansprechende Struktur zu bringen.
Das ist schon im ersten Wurf eine gigantische Aufgabe. Doch was ist nun, wenn es gilt, einen aktuellenTrend ansprechend und durchgängig zu berücksichtigen? Oder auch ein neues Produkt einzuführen… Das Redaktionsteam muss alle vorhandenen Inhalte (10.000!!) manuell überprüfen, ob sie noch stimmig sind. Vielleicht bedarf es sogar eines ganz neuen Einstiegs in das Thema und damit einer ganz neuen Zugangsstruktur auf der Seite. Das alles wird nun wirklich von Hand gemacht, sprich die Redakteure bearbeiten in ihrem CMS die Seiten, ordnen Inhalte neu zu, ändern die Verlinkung, passen Inhalte an usw. usf. Nicht verwunderlich, dass das ziemlich zeitaufwändig ist und durchaus auch fehleranfällig, denn das CMS bietet fast keine Hilfe an, welche Inhalte sinnvollerweise zusammengehören und damit auch wo Änderungen an einer Stelle Änderungen an anderen Stellen nach sich ziehen sollten.
Für mich war das wirklich erstaunlich, das so geschildert zu bekommen. Insbesondere weil ich ja als “Semantiker” schon immer einen ganz anderen Zugang dazu hatte, wie man Inhalte sinnvoll organisiert und deren Anzeige steuert und ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass man das überhaupt in der Komplexität und in dem Umfang alles von Hand organiseren kann.